Am 10. Mai dieses Schuljahres kam Frau Elisabeth Fischnaller aus Meransen an unsere Schule. Sie brachte uns einen Hühnerbrutkasten, eine Brutbox und vierzig befruchtete Hühnereier mit. Im Gepäck hatte sie auch Unterlagen zum Thema, anhand derer sie uns erklärte, was in den folgenden drei Wochen zu befolgen war.
Prof. Jezik teilte die Schülerinnen und Schüler, die am Projekt teilnahmen, in verschiedene Kleingruppen ein. Jede Gruppe hatte die tägliche Aufgabe, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren. Zudem musste fehlendes Wasser in den blauen Behälter nachgefüllt werden. Wir dürften die Eier nicht anfassen, diese wurden automatisch im Brutkasten gewendet.
Am 5. und am 12. Tag konnten wir die Eier „schieren“, das heißt, wir leuchteten mit einer Taschenlampe hinein und sahen, ob sich ein Embryo entwickelt hatte. Dabei konnten wir kleine Kükenbeine und kleine Federknäuel sehen. Insegsamt mussten wir sieben Eier entfernen, wo kein Embryo zu sein war.
Nach knapp drei Wochen war es dann soweit. Am Montagmorgen, den 23. Mai, waren die ersten Küken geschlüpft. Das Federkleid war noch feucht. Wir gaben sie in eine große Kiste, wo wir eine elektrische „Glutschhenne“, einen Wasserbehälter und einen Futterbehälter mit Körnern hineinstellten.
Am nächsten Tag waren bereits sieben Küken aus ihren Eiern geschlüpft. Die Aufregung war bei allen riesig! Den Unterricht vergaßen wir total, wir waren ständig im Biologieraum, um zu beobachten, wie immer wieder neues Leben schlüpfte. Nach dem Schlüpfen waren die Küken erschöpft, erholten sich aber rasch. Alle hörten das Piepsen der vielen Küken im Biologieraum. Insgesamt schlüpften 29 Küken. Die Mädchen gaben den Küken Namen, eines davon hieß Pumuckl.
Für einige Schülerinnen war das Kükenprojekt das schönste Projekt in ihrem Schuljahr!
Ungern trennten sich die Schülerinnen und Schüler von den kleinen Lebewesen, die Frau Fischnaller wieder abholte, um sie auf ihrem Bauernhof weiter zu betreuen.